Aus der Presse: SFG Olpe schüttelt Konkurrenten ab

01 Februar 2024

„Das Ergebnis war sehr wichtig für die Tabelle“, sagte Michael Jürgens, Trainer der Volleyballerinnen des VC SFG Olpe, nach dem überaus deutlichen 3:0 (25:14,25:10,25:18) gegen einen der größten Konkurrenten im Titelkampf, die Kölner Turnerschaft von 1843. Doch während Köln nun im dicht gedrängten Verfolgerfeld sogar auf Platz 5 zurückgefallen ist, sehen sich die SFG-Damen nun mit dem PTSV Aachen 3 einem neuen ersten Verfolger konfrontiert. Doch Aachen hat bei einem mehr Spiel mehr auch bereits sechs Punkte Rückstand.

Bevor allerdings SFG am 17. Februar in eigener Halle auf Aachen trifft, müssen Jürgens&Co an diesem Samstag zum Dritten AVC 93 Köln. Erneut ein Top-Duell für SFG? „Wir müssen jetzt den Ball flachhalten, dürfen nicht überheblich werden“, warnt Michael Jürgens, will das aber nicht als Kassandrarufe verstanden wissen. „Theoretisch ist noch viel möglich, schließlich haben wir noch fünf Spiele, ebenso wie Köln, vor uns.“

Gegen KT war es eine Partie, in der der Coach eigentlich nie die Gefahr sah, verlieren zu können, wenngleich die Ballwechsel im ersten Drittel des Satzes holprig waren. Fehlangaben prägten in dieser Anfangsphase das SFG-Spiel, doch in der Folge ließen die Franziskus-Damen keine Frage nach dem Sieger aufkommen. Dem 25:14 folgte ein noch deutlicheres 25:10 im zweiten Durchgang, bevor wieder im „ominösen“ dritten Satz ein kurzer zwischenzeitlicher Schlendrian einkehrte. „Da haben wir overpaced und ein paar unnötige Punkte abgegeben.

KT-Trainer Alexei Volkov stellte sich trotz der klaren Niederlage vor seine Mädels. „Natürlich geht der Sieg von Olpe auch in dieser Höhe in Ordnung, aber ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Wir mussten ohne Zuspielerin antreten und die Trainingssituation war zuletzt ungünstig. Zudem ist unsere Altersstruktur geteilt, einige sind schon annähernd Mitte dreißig, die anderen Anfang oder gerademal Mitte zwanzig.“  Und dass die Meisterschaft für sie nie ein ernsthaftes Tema war, ließ der KT-Coach auch erkennen.

Michael Jürgens war einmal mehr erfreut, dass seine Trainingsarbeit weiterhin Früchte trug. „Gegen Dormagen war unsere Abwehr trotz stärkerer Gegenwehr richtig gut“, blickte er zurück, „und heute sich dieser Trend fortgesetzt. Vor einigen Jahren agierten wir in der Abwehr noch viel zu statisch, und das ist jetzt wesentlich besser.“ Waren die sehr druckvollen Aufschläge ein wichtiges Element des Erfolgs, so trug auf der anderen Seite auch die Schwäche der Kölner Annahme zum Erfolg bei.

Dass die Gastgeberinnen den vielen Fans zur besten Sendezeit keinen Krimi bieten konnten, hatten sie natürlich nicht zu verantworten. „Aber dafür war es wohl gute Unterhaltung“, so Jürgens. Kristin Bürger, die die geschonte Mannschaftskapitänin Lea Uebach vertrat, bedauerte allerdings, dass die Partie bereits nach 65 Minuten zu Ende war: „Schade, sonst wären die Umsätze bei Getränken und Würstchen größer gewesen, dadurch kam leider weniger Geld in die Kasse.“

Bei der anschließenden Mannschaftsbesprechung herrscht natürlich eitel Sonnenschein. Ergebnis stimmte, Tabelle ist okay. Und Jürgens ging ein wenig in die Einzelkritik und hob aus dem homogenen Kader Zuspielerin Victoria Popov als MVP hervor: „Vicky zeigte sich deutlich verbessert und setzt im schnellen Zusammenspiel mit Caro besondere Akzente. Solche Schnellangriff waren früher noch problematisch. Gute Aufschläge, mental sehr präsent, schaltete schnell um und war auch in der Abwehr stark, ein gutes Komplettpaket.“

Aber er stellte auch heraus, dass Anna Lena Beul, die auf Diagonal Lea Uebach ersetzte, am Block und mit harten Aufschlägen glänzte. Mia Basch, zuletzt krank, zeigte sich bestens erholt und agierte sehr variabel und Kristin Bürger war in Angriff und Abwehr gewohnt zuverlässig. Fazit: Eine geschlossene Mannschaftsleistung, ein starkes Kollektiv – Grundlage für den Aufstieg?

 

Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Mia Basch, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Annika Seidel, Mira Naber, Sabrina Küppers, Anna Lena Beul, Claudia Müller und Anna Sondermann.