Ein Spiel auf gutem Niveau

03 Februar 2020

Mit diesem Sieg in der Metropole des westlichen Ruhrgebiets war nicht unbedingt gerechnet werden. Fünf Sieg in Serie hatte TuSEM Essen zuletzt eingefahren, konnte durchaus noch einmal mit der Relegation nach oben liebäugeln – bis die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe kamen.

„Es war ein Spiel auf gutem Niveau“, gab SFG-Trainer zu Protokoll und stellte bei seinen Damen auch eine enorme Leistungssteigerung fest. Das 3:1 (27:25,20:25,25:16,25:21) wäre aber auch ohne die Verbesserung im Vergleich zu den Vorwochen nicht möglich geworden. Immerhin hatte TuSEM zuletzt mit Hürth und Hünxe zwei Mannschaften besiegt, die ihrerseits SFG bezwangen.

„Die Mädels traten wesentlich Konsequenter, kontrollierter und konstanter auf, und das war letztlich der Schlüssel zum Erfolg. „Selbstwirksamkeit“ bezeichnete Jürgens diese Einstellung: „Wenn ich mich anstrenge, kann ich das Spiel kontrollieren.“ Und so kam es dann auch. Die relegationsgefährdeten Gäste setzten den aufstrebenden Vierten unter Druck.

Zuvor noch eine Hiobsbotschaft: Maria Burghaus hatte sich beim Sportstudium eine Wadenbeinfraktur zugezogen. Aber Jürgens lässt ja das Argument der Verletztenliste nicht mehr gelten. Sein neues Credo lautet eindringlich: „Die, die auf dem Feld stehen, müssen es gut machen.“ Entsprechend schwungvoll gingen seine Mädels in die Partie, „fast hektisch“. Vor allem Kristin Bürger setzte wesentliche Akzente auf Außen.

Der zweite Durchgang hätte das Spiel kippen lassen können. „Wir verloren den Satz in der Crunchtime“, so Jürgens die Situation bei 20:20. Da kamen plötzlich zu viele Fehlangaben und individuelle Fehler zusammen. Der Satz war weg (20:25). Doch die Gäste kamen zurück, diktierten in der Folge das Geschehen und zwangen Essen immer wieder zu Fehlern.

Die Franziskus-Damen müssen zuvor gut zugehört haben. „Meine taktischen Anweisungen wurden gut umgesetzt und der Block stand besser“, dozierte Michael Jürgens weiter, „ich merkte, dass die Mädels gewinnen wollten. Sie waren vom Kopf her einfach sehr präsent und hellwach.“ Zur „MVP“, der wertvollsten Spielerin seines Kaders, kürte er Lea Uebach. Libera Claudia Radeke war einmal mehr die personelle Bestädnigkeit.