Erste verliert in drei knappen Sätzen in Borken

01 Oktober 2012

Volleyball – Dritte Liga / RC Borken-Hoxfeld – VC SFG Olpe 3:0 (27:25,27:25,26:24)

„Es war ein Spiel auf Augenhöhe, es hätte auch 3:0 gegen uns ausgehen können“, machte die Trainerin des RC Borken-Hoxfeld den Gästen vom VC SFG Olpe nach dem 3:0-Erfolg ihrer jungen Truppe indirekt ein dickes Kompliment. Drei zu Null – und dann auf Augenhöhe? Alle drei Sätze gingen in die Verlängerung: zwei Mal 27:25 und zum Abschluss „nur“ 26:24, das sagt über die Dramatik der Partie eigentlich alles. Nur – für Komplimente können sich die Damen von Trainer Michael Jürgens nichts kaufen, die hängenden Köpfe waren unmittelbar nach der zweiten Drittliga-Begegnung verständlich.

Eine Hiobsbotschaft für die SFG-Damen schon beim Abschlusstraining am Freitagabend: Zuspielerin Tina Brüser nach einem Muskelfaserriss nicht einsatzfähig. Sicher ein herber Ausfall vor der Partie im Westmünsterland, aber Lisa Busch, schon am Vorsamstag mit längerem Einsatz, machte ihre Sache „richtig gut“ (Jürgens). „Allerdings fehlte manchmal die Option für den Angriff über die Zwei, wenn Lisa vorne war. Da kann Tina mit Aggressivität für etwas mehr Überraschung sorgen“, stellte Jürgens klar.

Bei seiner Analyse fand Jürgens den Kardinalfehler in der zu hohen individuellen Fehlerquote: „Es waren unverhältnismäßig viele einfache Fehler, die meine Mädels produzierten, aber auch der Angriff scheiterte oftmals am starken gegnerischen Block . Borken dagegen agierte praktisch fehlerlos.“ SFG lag in allen Sätzen zwischenzeitlich vorne, in Satz eins und zwei jeweils 19:16. Und eine komfortable Führung im dritten Durchgang reichte auch nicht, als „wir bei 13:19 schon den Satz abgeschrieben hatten“, so die RC-Trainerin.

Aber es gelang den SFG-Mädels nie, den Sack zuzumachen. Rotationsbedingt stand dann in der entscheidenden Schlussphase das stärkere Trio der Gastgeberinnen am Netz, „und das brach uns am Ende das Genick“ (Jürgens). Doch der SFG-Coach wollte seinen Mädels keinen Vorwurf machen und sah vor allem in Julia Feldmann eine überragende Libera. Insgesamt bescheinigte Jürgens seinen Damen dennoch eine gute Partie: „Das war qualitativ sogar besser als beim 3:2 gegen Hannover.“

Bei den Westmünsterländerinnen bot vor allem die sehr starke Zuspielerin eine klasse Vorstellung, „sie hielt die Fäden in der Hand“ (Jürgens). Zudem hatte sich Borken-Hoxfeld nach einer guten Saison zusätzlich verstärkt, und bereits im Vorjahr hatten die Kreisstädterinnen dort schon mit 1:3 den Kürzeren gezogen.

Ein Sieg und eine Niederlage in der neuen dritten Liga – damit können die SFG-Damen durchaus gut leben, zumal meist die Leistung (aber jetzt nicht das Ergebnis) stimmte. Michael Jürgens hat nun drei Wochen Zeit, erkannte Mängel in einer intensiven Trainingsphase abzustellen, bevor dann am 20. Oktober der Oldenburger TB seine Visistenkarte in der SFG-Halle abgibt.

SFG: Lisa Busch, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Dani Keseberg, Michelle Langer, Janina Mester, Tami Müller, Magga Piatek, Claudia Radeke, Sarah Wolfschläger.