Olper Volleyballerinnen fahren Achterbahn

28 Oktober 2025

OLPE. Wie eine Achterbahnfahrt mit vielen rasanten Höhen und Tiefen, beschrieben Mittelblockerin Clara Strunk, die an diesem Spieltag die Rolle der Mannschaftskapitänin für die gesundheitlich angeschlagene Lea Uebach übernahm, und Co-Trainer Damian Himmel das Spiel der Olper Volleyballerinnen am Samstagabend gegen die Gäste vom PTSV Aachen 2. Dabei ging die Fahrt eigentlich recht entspannt los, die Olperinnen kamen gut ins Spiel, zeigten eine konstante Leistung in der Annahme, agierten mutig und Druckvoll im Angriff und konnten sich nach und nach einen deutlichen Vorsprung herausarbeiten. Auf einmal stand es 19:13 für Olpe, der Satzgewinn war schon in greifbarer Nähe, doch dann Auszeit für Aachen und die Talfahrt begann. Die Aachener setzen mit starken Aufschlägen zusehends die Olper Annahmespieler unter Druck und auch die gegnerischen Angriffe fanden nun präziser ihren Weg ins Feld der Sauerländerinnen, so dass der Ausgleich nicht lange auf sich warten ließ. Und am Ende ging der erste Durchgang knapp mit 25:23 an Aachen.
Diesen abrupten Richtungswechsel mussten die SFG Damen erstmal verdauen und hatten im zweiten Satz sichtbar Schwierigkeiten mit den vielen Kurven auf dem Talstück der Achterbahnstrecke. Sie fanden nicht wieder richtig ins Spiel zurück, hielten bis zum 7:7 noch gut mit, liefen dann den Gästen aber stets ein paar Punkte hinterher und konnten diesen Rückstand auch nicht wieder einholen, so dass auch der zweite Durchgang, diesmal etwas deutlicher mit 25:17, an die Gäste ging.
Doch was wäre eine Achterbahnfahrt ohne ein erneutes Hoch? Nach ein paar weiteren schwierigen Windungen und Kurven zu Beginn des Satzes, in denen die Gegner noch einmal in Führung gingen, nahmen die Olperinnen wieder Fahrt auf. „Da war diese eine lange Rallye im dritten Satz, die wir für uns entschieden haben und danach hat man richtig gemerkt, wie sich die Stimmung geändert hat“, beschreibt Kapitänin Lea Uebach, die zum Anfeuern ihres Teams auf der Bank saß, den Wendepunkt des Spiels. Kurz zuvor hatte es einen Doppelwechsel gegeben, bei dem Mittelblockerin Sarah Bäumer zur Verstärkung der Blockreihe auf der für sie ungewohnten Diagonalposition eingesetzt wurde. „Mit Sarahs Einwechslung bekamen wir am Netz wieder mehr Stabilität, konnten die gegnerischen Angriffe besser entschärfen und so unseren eigenen Spielaufbau wieder konsequenter durchziehen“, sagt Co-Trainer Damian Himmel über diesen taktisch klugen Schachzug seines Trainerkollegen Michael Jürgens. Und dessen Rechnung ging auf, denn am Ende des dritten Satzes stand es 25:22 für sein Team. Olpe war wieder zurück im Rennen, aber die Achterbahnfahrt noch lange nicht zu Ende. Und es ging weiter bergauf. Die Sauerländerinnen konnten den Schwung aus der rasanten Fahrt mitnehmen in den vierten Satz und sich schon früh einen kleinen Vorsprung herausspielen. Nun waren es die Aachenerinnen, die immer ein paar Punkte hinterherliefen und die Heimmannschaft am Ende nicht mehr einholen konnten, mit dem Ergebnis 25:23 für Olpe. Also Ausgleich in Sätzen (2:2) und somit schon mal ein wichtiger Punkt für die Tabelle.
Aber die nächste Talfahrt auf dieser Achterbahn in der SFG-Halle am Samstagabend wartete schon. Der Gegner erwischte den besseren Start in den entscheidenden Satz und ließ den heimischen Volleyballerinnen kaum eine Chance noch mal in ihr eigenes Spiel zurückzufinden, mit dem Endergebnis 15:5 für die Gäste. „Man muss aber auch klar anerkennen: Aachen war im Aufschlag und Angriff extrem stark. Das hat es uns – selbst in der eigenen Halle – sehr schwer gemacht wieder ins Spiel zu finden.“, attestiert auch Damian Himmel den Damen vom PTSV 2 eine eindrucksvolle Leistung.
Dementsprechend waren beide Trainer und auch die Mannschaft zufrieden damit, dass am Ende ein Tabellenpunkt in Olpe bleibt und die Gäste aus dem Dreiländereck zwei Punkte mit nach Aachen nehmen. Vor allem im Hinblick darauf, dass die Ausgangssituation mit drei verletzen, beziehungsweise angeschlagenen, Stammspielerinnen auf der Bank (Lea Uebach, Lara Terkowsky, Anna Lena Beul), eher schwierig war. Mit Uebach und Beul fielen direkt beide regulären Diagonalspieler aus und Außenangreiferin Carolin Heydrich trainierte die Woche über auf der Diagonalposition, wo sie auch beim Spiel startete. Und dennoch sagte Clara Strunk am Ende über das Spiel: „Es hat sich immer so angefühlt, als hätte wir es selbst in der Hand. Die Sätze die wir verloren haben, hatten wir in der Hand, genauso wie die Sätze, die wir gewonnen haben. Das gibt uns auch ein gutes Gefühl für die kommenden Spiele, dass wir wissen, dass wir aktiv mitspielen und gegen starke Gegner bestehen können.“
Kader SFG1: Clara Strunk, Victoria Popov, Mia Basch, Kristin Bürger, Antonia Häner, Mira Naber, Emma Basch, Melanie Schäfer, Anja Kempny, Sabrina Küppers, Carolin Heydrich, Helen Dannenberg, Sarah Bäumer