SFG Olpe kassiert herbe Pleite gegen den FC 47 Leschede

02 Dezember 2025

OLPE. „Ich fand es bemerkenswert, dass die Bank am Ende des dritten Satzes noch ordentlich versucht hat Stimmung zu machen, trotz des Spielstandes“, versuchte der Olper Trainer Michael Jürgens, in der Besprechung nach dem Spiel noch positive Aspekte zu finden in der desolaten Leistung seines Teams im Spiel gegen den FC 47 Leschede. Diese Stimmung hätte er sich mehr auf dem Feld gewünscht, führte er weiter aus. Und nicht nur im dritten Satz, sondern im gesamten Spiel. Die Freude über Punkte und der unbedingte Kampfwille, das auf den Boden gehen, um die Bälle noch zu retten, hätten in diesem Spiel gefehlt. „Vielleicht fühlte es sich auf dem Feld anders an, aber die Rückmeldung von dem ein oder anderen Zuschauer war genau das. Das Wort Arbeitsverweigerung kam manchen in den Sinn.“

Das Empfinden auf dem Feld war allerdings ähnlich zum Eindruck des Trainerteams, wie Außenangreiferin und MVP auf Olper Seite Kristin Bürger berichtete: „Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass nicht so richtig ein Schwung aufgekommen ist.“ Auch sie bestätigte die Einschätzung, dass der Kampfgeist an diesem Spieltag irgendwie gefehlt hätte. Des Weiteren attestierte sie den Gästen aus Leschede aber auch eine starke Leistung, insbesondere in der Abwehr. „Das ist so ein Ding, das ich vom Pascall von früher noch kenne: er hat schon damals einen sehr starken Fokus auf Abwehrarbeit gelegt. Pascall hat uns schon früher im Training immer auf den Boden geschickt und sein Motto war: „Der Ball ist nicht verloren, so lange niemand am Boden liegt“. Und das ist wirklich ein Punkt, wo uns Leschede eine Spur voraus war. Sie hatten eine sehr starke Abwehrarbeit, wo uns einfach etwas fehlte.“

Pascall Reiß, Head Coach aus Leschede ist nämlich in Olpe kein Unbekannter und hatte so, im Gegensatz zu vielen anderen Teams, den Vorteil, dass er die Gegebenheiten vor Ort und die Spielhalle der Sauerländerinnen schon kannte. Vor acht Jahren übernahm er kurzfristig die Trainerrolle für das erste SFG-Damenteam, als dieses zu Beginn der Rückrunde plötzlich ohne Trainer dastand. Jetzt konnte er in einem sehr deutlichen Spiel (25:17, 25:17, 25:7) drei Punkte aus seiner ehemaligen Wirkungsstätte für sein aktuelles Team ins Emsland mitnehmen. „Mit dem Spiel, mit dem Ergebnis, bin ich aus Lescheder Sicht sehr zufrieden. Natürlich als jemand, der hier in Olpe auch mal ein Stück weit aktiv war, tut es mir im dritten Satz schon fast ein bisschen weh. Der war echt brutal.“ Über die Besonderheiten in Olpe wusste Reiß schon vorher Bescheid: „Ich kannte die Halle ja schon, ich wusste, dass wir uns hier ein bisschen auf räumliche Verhältnisse einstellen müssen, dass die Halle verhältnismäßig tief ist. Und dass das hier schon speziell ist, tolle Zuschauer da sind, es lautstark ist und wir von Anfang an Gas geben müssen, dass wir das hier von Beginn an eindämmen, denn sonst wird es richtig schwer hier zu spielen.“ Der ein oder andere verletzungsbedingte Ausfall auf Olper Seite sei seinem Team da sicherlich auch gelegen gekommen, sagte er weiter.

Die gesamte Dritte Liga West schätzte der Lescheder Trainer als sehr homogen ein. Von einigen Ausreißern an Tabellenspitze und -ende abgesehen, könnten sich die übrigen Teams untereinander alle die Punkte wegnehmen. Aussagen wie diese geben den Sauerländerinnen trotz der deutlichen Niederlage weiter Grund zur Hoffnung auf den anvisierten Klassenerhalt, haben sie doch schon mehr als einmal bewiesen, dass sie in der Liga gut mitspielen können. Das Team versucht jetzt seine Lehren aus der letzten Begegnung zu ziehen und in einem sind sich alle Olper Volleyballerinnen einig: „Schon am kommenden Wochenende können wir es wieder besser machen!“

Kader SFG1: Lea Uebach, Clara Strunk, Victoria Popov, Mia Basch, Kristin Bürger, Antonia Häner, Mira Naber, Anja Kempny, Sabrina Küppers, Carolin Heydrich, Helen Dannenberg, Sarah Bäumer